Schlagzeile: Freundlichkeitskette 10.12.03

Liebe Insider!
Folgenden Text bekam ich von einer Freundin zugeschickt und habe ihn dann an viele, viele Freunde, Bekannte und Geschäftspartner als wunderschönen Weihnachtsgruß weitergeleitet. Und die Resonanz war überwältigend. Von Menschen, die er glücklich gestimmt hat bis hin zu Chefs, die Ihr Verhalten gegenüber Mitarbeiter gründlich überdenken wollen.
====== ich habe diesen text gelesen und dreierlei zu sagen: zwei traurige und einen freudigen kommentar (danach folgt die story ohne weitere kommentare von mir):
1. leider fehlt wieder mal die quelle, wie im internet (und e-mail-ketten) so oft. ich kann vorläufig feststellen: es steht entweder in einem der CHICKENSOUP bücher oder in einem amerikanischen werk (improving self-esteem) über das verbessern des selbstwertgefühls im schulischen umfeld, das ich momentan leider nicht griffbereit habe, um nachzusehen. es enthält jede menge ideen von lehrerInnen, darunter vielleicht auch diese. wenn ein insider mehr weiß, bitte melden!
2. leider wurde dieser wunderbaren geschichte, die ich früher oft in seminaren erzählte, ein ende angedichtet, das mit dem original nichts gemein hat. nicht nur hat man die quelle verschwiegen, man hat auch noch in völlig unzulässiger weise etwas an die story angehängt, was ihr einen großteil ihrer gewaltigen POWER nahm. daher habe ich mir erlaubt, das falsche ende wieder abzuschneiden, damit die story so stehen kann, wie die person, die sie einst schrieb, sie geschrieben & GEMEINT hat.
3. mit diesen vorbehalten und rück-korrekturen finde ich die story extrem geeignet für unsere wandzeitung, insbes. mit der nahenden festzeit. vielleicht lädt sie ja manche insider ein, sich zu überlegen, wem man so ein "blatt" zu weihnachten schenken könnte, z.b. als "einwickelpapier" für eine CD oder ähnlich, also möglicherweise auch "nur beiläufig"? und allen lehrkräften, die bei uns mitlesen, könnte sie eine anregung, für den letzten tag vor den weihnachtsferien (oder später, anderen ferien) geben?
so gesehen: vielen dank, hier folgt die story, in ihrer urspünglichen form. wäre sehr glücklich, wenn jemand die genaue quelle beisteuert, auch ich werde in den betreffenden büchern herumsuchen...
vfb

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schülerin der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz nebenden Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben.
Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war. Und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie ihre Blätter der Lehrerin.

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papierund daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?" hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgend jemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen" waren die Kommentare.

Niemand erwähnte danach die Listen wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob dieSchüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.

Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen und dieLehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Sie hatte noch nie einen Soldaten in einem Sarg gesehen - er sah so stolz aus, so erwachsen. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt hatte, ging am Sarg vorbei und erteilte ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Soldaten, die den Sarg trugen zu ihr: "Waren Sie Marks Mathe-Lehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen."

Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir wollen Ihnen etwaszeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das wurde gefunden, als Mark gefallen ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines derBlätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben" sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt."

Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte, "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch". Chucks Frau sagte, "Chuck bat mich,die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch" sagte Marilyn. "Sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Vicki, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Vickiund meinte dann ohne mit der Wimper zu zucken: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt." Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet. Und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist.

Freundlichkeitskette 16.12.2003

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, Sie haben richtig getippt. Der Beitrag stammt aus dem Buch "Hühnersuppe für die Seele" - aus Ihrer Empfehlungs-Schublade.
====== ha!:-)
vfb

Freundliche Grüße an Sie und Ihr Team
Magdalena Schopohl

16.12.2003

Hallo Frau Birkenbihl, ich habe die Story gefunden:
Canfield/HansenHühnersuppe für die Seele
W. Goldmann Verlag München 1996, S. 99-103
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Ziems, Dessau
====== danke, lieb von Ihnen. tja, unsere insider sind halt menschen, die auch was tun und nicht nur konsumieren und von beiträgen anderer profitieren möchten, sondern auch aktiv mitmachen. das erfreut mich immer wieder. danke.
vfb