Stichwort: Neuronal Langsame und Schnelle 30.6.03

Liebe VFB, ich habe mich in den vergangenen Wochen mal wieder mit für mich neuenVideo-Vorträgen von Ihnen beschäftigt ("Listendenken„ und "Von nix kommt nix„) und möchte Ihnen einerseits noch einmal meine Bewunderung und meinen Respekt aussprechen, andererseits noch mal auf einen Aspekt näher eingehen. Also, zuerst das Lob: Es wurde zwar in der Wandzeitung schon oft ausgesprochen, aber ich denke, für eine solche Leistung kann man gar nicht genug Lob aussprechen. Während "Listendenken„ mir noch einmal einige Themendes "Inneren Archiv„ näherbrachte, bot mir "Von nix kommt nix„ wirklich sehr viele neue Ideen und Anregungen, einfach unglaublich, von der tollen Art und Weise Ihrer Präsentation einmal ganz abgesehen.
============ danke. es freut doch jedes lob!

Ich habe schon einige Videos von Ihnen gesehen, aber letzteres war bis jetzt mit Abstand das beste für mich, ich traue Ihnen aber durchaus zu, dass (vielleicht schon mit den Karlsfelder Vorträgen, die ich noch nicht habe) Sie auch das wieder "toppen„ werden.
===== richtig, da beginnt die "fortsetzung" von "von nix kommt nix", sie geht in frankfurt weiter und findet in winterthur ihren derzeitigen höhepunkt... (da komme ich gerade her). der "bogen", der an der TU letztes jahr eröffnet wurde, wurde jetzt in winterthur weitgehend geschlossen; das letzte teilstück (KOPF-SPIELE) folgt im nov. an der TU in münchen, dann ist eine entwicklung von einem jahr zu einem gewissen punkt gebracht worden, der weit über alle meine davor publizierten arbeiten hinausgeht. ich ahnte zwar bei "von nix kommt nix", daß hier ein neuer abschnitt begann, aber ich ahnte noch nicht, wohin er mich in diesem winter führen würde... komme gerade von winterthur zurück, es ist extrem spannend...

Ich finde, man merkt, dass sich mit Ihren Denktechniken Ihre eigenen Erkenntnisse in einem hohen Tempo multiplikatorisch erweitern, was eine weitere Bestätigung für den Erfolg dieser Tools ist. Machen Sie weiter so!
===== Sie haben recht. ich war in den letzten 5 jahren so kreativ wie in den 15 davor! und das, wiewohl ich jetzt auf die 60 zugehe, also das eigentlich "kreative alter" derer verlassen habe, die immer behaupten, nach 45 passiert nicht mehr viel. ha ha.

Nun aber zu meiner spezifischen Frage: Nach Ihrer Darstellung unterscheidet die Gehirnforschung ja zwischen neuronal langsamen und schnellen Menschen
===== konkret: prof. dave Perkins, HARVARD university.und sagen ja auch, dass Sie sich (wie eine Reihe von anerkannten "Genies„) zu den neuronal Langsamen zählen. Mir fällt es schwer, mich da einzuordnen, deshalb würde ich gerne wissen, wie Sie das für sich herausgefunden haben, bzw. ob es da eine Methode gibt (einen Fragekatalog oder ein Versuch), dies herauszufinden, denn die alleinige Einordnung, wie gut man beispielsweise mit dem Schulsystem zurechtkam, reicht mir nicht, schließlich habe ich da ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, da der Schulerfolg m.E. ganz stark mit den individuellen Lehrern in Zusammenhang steht. Soweit meine Frage, die sicherlich auch andere Insider interessiert.
====== Sie können es nur bei NEUEN DINGEN MERKEN, denn alles, was Sie gelernt haben, kann ja genau so schnell ablaufen, wie bei neuronal schnellen. ich bin dabei, eine (vorläufigen) checkliste zu erarbeiten, hier ist die erste fassung, aus der sicht der langsamen geschrieben (also aus meiner perspektive):
1. ich tue mich bes. schwer, wenn es gilt, NEUES zu lernen, insbes., wenn ich HANDELN soll (z.b. eine neue software, ein neues kassettengerät u.ä.) () ja () nein.


2. ich reagiere frustriert, wenn dinge anders sind, als ich sie erwartet hatte, weil ich mich schwer tue, mich auf veränderungen (= eine NEUE SITUATION) einzustellen.
() ja () nein.
Fußnote: es ist spannend zu beobachten, daß neuronale schnelle gerne fordern, man sollte bei unvorhergesehenem tolerant sein, sie kommen ja weit schneller als wir klar und reden sich leicht, den sie haben ja nicht viel zu tolerieren (= ertragen, erleiden, erdulden). je langsamer jemand ist, desto mehr schmerz, unsicherheit, frust etc. muß er/sie ERLEIDEN, wenn dinge anders ablaufen, als geplant. daraus leitet sich die nächste frage ab:

3. ich versuche, neue situationen durch vorverhandlungen und gute planung vorab möglichst gut einzuschätzen, um den NEUIGKEITSFAKTOR vor ort später herabzusetzen.
() ja () nein.

4. In situationen, die anders verlaufen, als ich mir das vorher vorgestellt hatte, ärgere ich mich regelmäßig (hinterher), weil ich unter zeitdruck falsch entscheide.
() ja () nein.
FALLBEISPIEL DAFÜR: leider parke ich mein büromobil oft "FALSCH herum", so daß ich am folgetag die ganze sonne und hitze auf die riesenglasplatte bekomme, was ich eigentlich genau vermeiden wollte. wenn die sonne auf die rückseite des wagens knallt, wird es innen weit weniger heiß, weil hinten eine schrankfront von ca. 50 cm dicke die hitze-entwicklung dämpft. ich kann die himmelsrichtung an NEUEN orten nicht schnell genug einschätzen und parke regelmäßig falsch.
so, ich hoffe, das hilft Ihnen vorläufig weiter.
vfb:-)

Viele Grüße, Christian Wingerter