Stichwort: Zettelwirtschaft


Ein insider schrieb: Hallo Frau Birkenbihl, ich betreibe seit einiger Zeit eine Website, zu der auch ein Newsletter gehört. In der Septemberausgabe stellte ich meinen Lesern meine "persönliche Form der Zettelwirtschaft" vor und würde mich über einen (kritischen) Kommentar von Ihnen freuen. Falls Sie die Idee gut finden, dürfen Sie sie gerne weiter verbreiten.
Viele Grüße
J. E.

BIRKENBIHL: Danke für Ihren Hinweis, ich bin sicher, unsere insider werden ihn goutieren. Allerdings geben wir prinzipiell KEINE WEB-ADRESSEN an, wie jede/r merkt, der unsere Wandzeitung liest (?!). Wir werden im Winter Foren aufbauen, darunter eins mit Kontakt-Möglichkeiten. Dort kann jeder Web-Adressen hinterlegen (wir prüfen nur, daß nichts "linkes" dazwischen ist, ansonsten ist alles erlaubt. Also werden wir Ihren Beitrag ohne Adresse eingeben...
Außerdem mache ich das seit vielen Jahren und kann nur bestätigen: es funktioniert. ich benutze übrigens gerne dunklen Karton zum aufpicken. Ich habe schon früher Streifen geschnitten, als es die post-its. nur rechteckig gab. Außerdem lasse ich mir seit vielen Jahren auch Din A 5 und (fast) Din A 4 herstellen - Sonderanfertigung - diese haben ebenso großartige Zwecke (darüber ein andermal).
Dann gibt es ein System von Frau Carmen Thomas, die dies ebenfalls seit vielen Jahren propagiert, die Idee war also anscheinend "reif" und wurde mehrmals „erfunden“ (auch einige meiner Kunden haben mir ähnliches berichtet), aber für alle, die sie noch nicht kennen, ist sie sicher ein Gewinn. Danke für Ihren Input.
vfb

J. E. Selbstorganisation - Schluß mit der Zettelwirtschaft?
Wie schon erwähnt - ich gehöre zur Sorte Mensch, die gelegentlich in der Flut ihrer Ideen unterzugehen droht. Mindmaps sind eine wunderbare Sache - aber für unterwegs?
Ich habe mir irgendwann mal angewöhnt, meine Ideen stichwortartig aufzuschreiben. Klasse, nichts geht mehr verloren - und meine genialen Geistesblitze sind notiert. Einige im Büro auf der Festplatte meines Rechners, andere zuhause, auf dem heimischen PC. Unterwegs schreibe ich Notizzettel... und für längere kreative Phasen gibt's sogar ein Ideen-Notizbuch.
Perfekte Dezentralisation, denn die Notizen, die ich brauche, sind häufig da, wo ich gerade n i c h t bin. Gut, daß ich mich auf mein Gedächtnis verlassen kann, aber ich hätt's gerne optimaler. Elektronische Spielsachen wie Palm Pilots sind mir nicht übersichtlich genug. Was tun?
Seit neuestem versuche ich es mit einer völlig antiquierten Methode: den allseits beliebten gelben Klebezettelchen.
Eine Doppelseite meines Notizbuchs, das mich ständig begleitet, habe ich zur transportablen Pinwand erklärt, auf der ich meine Klebezettelchen anbringen kann, wie es mir gerade gefällt. Brainstorming ist jederzeit und überall möglich. Die Idee lässt sich jederzeit einem Themenbereich zuordnen oder umsortieren, rauswerfen, ergänzen oder, falls nötig, kann ich alles auf einem Tisch ausbreiten. Die Aufgaben, die ich als nächstes angehen möchte, picke ich heraus und klebe sie an den Bildschirm, bis sie erledigt sind.
Ich brauche keine kostspieligen technischen Geräte und muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, ob und wie ich die Daten von einem System zum anderen übertrage. Einziger Nacheil: die Zettelchen hören irgendwann auf zu kleben. Aber vielleicht ist das dann ein Zeichen dafür, dass die betreffende Idee nicht so wichtig ist - oder schon zu lange aufgeschoben wurde ...