Stichwort: Schnell-Lesetechnik

(Bitte ========= Stellen suchen. vfb.)
Ein insider schrieb: Hallo Frau Birkenbihl,
vor ca 18 Jahren haben wir uns mal persönlich kennengelernt, Sie waren damals zu einem Vortrag bei Prof. Wagner an der FH in Ludwigshafen und das "Stroh im Kopf" war noch ein dünnes grünes Büchlein. Vielleicht erinnern Sie sich ja an den Vortrag ?
================ ja. Waren Sie damals Student oder Dozent?
Nun, wie auch immer, meine Frage ist folgende: Schnelllesetechniken gut und schön und manchmal wende ich sie auch an, nur geht für mich dabei der Spaß am Lesen verloren. D.h. Sach und Fachbücher lese ich oft " schnell", Bücher zum Geniessen lese ich langsam. Wie handhaben Sie das ?
============= Wie Sie. Wenn es darum geht, Infos zu scannen, ist Genuß ja kein Thema.
Will ich hingegen genießen, dann lese ich genüßlich (normal), klar doch.
Liebe Grüße
vfb



Eine insiderin schrieb: Hallo Frau Birkenbihl, in einem Prospekt über rationelleres Lesen las ich unter den schlechten Angewohnheiten u.a. "Formulieren Sie das Gelesene innerlich mit?"
=========== da will man Ihnen eine Methode anbieten, die Ihnen das abgewöhnen soll. Ich würde es bleiben lassen...

Ich kann mir Lesen nicht anders vorstellen, ich selber "höre" innerlich die Sprache. Falls ich den Autor zufällig auch schon mal in einem Vortrag, Seminar oder ähnlichem gehört habe, höre ich beim Lesen jeweils die Stimme, den Akzent, Eigenheiten des Autors. Für mich war das bisher ganz selbstverständlich und ich ging davon aus, dass jeder auf diese Art liest. Inzwischen habe ich meinen Mann und meine älteste Tochter befragt. Sie "hören" nichts und fanden meine Art recht amüsant. Wissen Sie, ob dies wirklich eine schlechte Angewohnheit ist, und wenn ja, wie man sich dies nach mehr als vierzig Jahren abgewöhnen kann. Ich würde mich über eine Reaktion freuen.
=========== Liebe Frau van der Mars, ich weiß nicht, ob "rationelleres" lesen auch schnell lesen heißen soll. Aber prinzipiell ist zu sagen:
1. Das Hören wäre optimal, das innere Hören ist hervorragend. Bis zu Goethes Zeiten las man zu 80% laut (auch wenn man alleine war), man verarbeitet weit besser, was man sieht UND hört, deshalb galt das leise "innerliche Hören" als Quantensprung in der Menschheitsgeschichte. Wenn Sie also so lesen wollen, dann lassen Sie sich von niemandem davon abbringen, insbes. von Männern nicht, Männer ticken nicht nur anders, Sie denken auch anders (aber Frauen lesen mehr und behalten mehr von dem, was sie lesen, und sie können konkrete Ratschläge statistisch signifikant besser umsetzen als Männer!
2. Falls Sie hingegen extrem schnell lesen wollen, können Sie nicht mehr mitsprechen,, aber nun ist das Ziel, viel Info IM PASSIVEM WISSEN zu plazieren. Das so gewonnene muß erst aktiviert werden, weshalb Schnell-Lese-Tefchniken in der Regel 4 - 5 Schritte bieten, die man durchlaufen muß. Aber dieser Prozeß ist mit normalem Lesen nicht direkt vergleichbar.
Alles Gute,
Ihre vfb

Mit freundlichen Grüßen
Uschi van der Mars