Stichwort: Schule - Eltern - SchülerInnen


BIRKENBIHL: LIEBE INSIDER, am 23.4. fand ein Trainer-Treffen statt, bei dem der Schwerpunkt des Abends "aus der Sicht des Trainers" sein sollte.
Natürlich wurde auch das Thema SCHULE gestreift, aber es konnte nicht der Schwerpunkt werden, da es um Erwachsenen-bildung ging.
Der folgende Beitrag einer besorgten Mutter soll daher stellvertretend für viele ähnliche Beiträge sein, die ich regulär am Telefon zu hören bekomme (z.b. in der HOTLINE für unsere LeserInnen des Birkenbihl-Beratungs-Briefes! Dieser Brief ist so furchtbar, weil er so typisch ist!
Ich schlage vor, daß wir diesen Brief neben der Wandzeitung auch ins Forum stellen, so daß Reaktionen hierauf im Forum landen - ich könnte mir vorstellen, daß einige mitreden wollen (auch engagierte LehrerInnen, die ja oft auch auf verlorenem Posten kämpfen müssen!!!!)
Es geht nicht darum daß es keine solchen gäbe - es geht um die Macht, die andere LehrerInnen nach wievor haben. Macht, die folgende Generation zu "versauen" - das muß aufhören. In der Industrie kann sich ein "unmöglicher Chef" auch nicht mehr lange halten - warum sollte das bei inkompetenten LehrerInnen der Fall sein?
Aber lesen Sie selbst! (wie gesagt, der Brief steht für viele ähnliche Klagen, die ich regelmäßi9g zu hören bekomme).

Eine insiderin schrieb: Sehr geehrte Frau Birkenbihl, ich war Teilnehmerin an Ihrem Vortrag am 23.4.02. Gern hätte ich im Diskussionsforum etwas zum Thema Schule gesagt, jedoch reichte die Zeit nicht. Deshalb möchte ich Ihnen auf diesem Weg dazu berichten: Ihre Aussage: "die Eltern müssen etwas tun...
" Seit 1 1/2 Jahren quäle ich mich in der Grundschule mit einer 26-jährigen unwilligen Lehrerin herum. Mein Sohn hatte in jeder Klasse einen Lehrerinnenwechsel. Von der 3. bis 4. die jetzige Lehrerin teilte mit Beginn des 3. Schuljahres auf dem Elternabend mit, daß unsere Kinder, keine Kinder mehr seien, sondern sich bereits in der Pubertät befänden.
Den entsetzten und überraschten Eltern konnte sie ihre Schlußfolgerung nur insofern erklären, als das man den Kindern "halt keine Geschichten mehr vorlesen könne".
Die Klassenzusammensetzung. 28 Kinder, 6 ausländische Kinder, 4 verhaltensauffällige Kinder. Im 3. Schuljahr stellte sich heraus, daß die Lehrerin nicht in der Lage war, eine gewisse Disziplin herzustellen, d.h. die verhaltensauffälligen Kinder konnten den Unterricht nach Gutdünken stören, wurden durch "Abstellen" vor der Klasse "bestraft", und die gesamte Klasse durfte vermehrt Hausaufgaben erstellen.
Zur Folge hatte dies zumindest bei meinem Sohn, daß - er unkonzentriert dem Unterricht folgte -er oberflächlich seine Aufgaben erledigte- ein Leistungsabfall (Lustlosigkeit, keine Freude an der Schule) feststellbar war. Mehrere Gespräche mit der Lehrerin folgten. Wir machten Vorschläge hinsichtlich der verhaltensauffälligen Kinder, die daraus resultierende Ungerechtigkeit den anderen Kindern gegenüber, "Kollektivstrafen".
Des weiteren bemängelte ich immer wieder die wenigen/keinen Hausaufgaben, die fehlende Vermittlung von Lese- und Schreibkompetenzen. Auch hier machte ich konstruktive Vorschläge. Ergebnis: Es änderte sich nichts, die Lehrerin war nicht gewillt Kritik oder Hilfe anzunehmen. Mein Mann und ich suchten den Weg zu Schulpsychologen. Dieser stellte fest, dass unser Sohn aufgrund der Klassensituation, Leistungsprobleme zeigte und empfahl nochmals mit der Lehrerin und der Direktorin zu sprechen, ggf. die Klasse zu wechseln (wenn er letzteres als allerletzten Ausweg ansah und auch nicht befürwortete).
Es folgten Gespräche mit der Direktorin (sehr engagierte Lehrerin). Sie war überrascht und teilte viele unserer Ansichten und versprach Änderung. Nichts geschah. Der Schulpsychologe bot seine Hilfe an, diese wurde rundweg abgelehnt.
Es folgte der Elternabend vor Beginn des 4. Schuljahres. Aussage gegenüber den verdutzten Eltern: "ich werde mit der Klasse nicht ins Landschulheim fahren, da die Kinder nicht die Regeln beherrschen". Nun welche Regeln? Sie war nicht in der Lage, dies genau zu erklären. Es folgten eine Fülle von "Wischiwaschi-Sätzen". Mein Mann brachte das Ganze auf den Punkt und stellte in der Runde fest, daß die Lehrerin keine Führungskompetenzen besitze und demnach nicht in der Lage sei, eine Klasse zu leiten. Und sie letztlich auch nicht gewillt ist, externe Hilfe einzufordern. Da 28 Eltern ­ 6 fehlende ausländische Eltern - 4 unangreifbare Eltern der verhaltensauffälligen Kinder, ein Rest von 18 Eltern übrigbleibt, davon wiederum 80% "ländliche Bevölkerung, bzw. Nichtssager" sind, bleiben 4 Eltern übrig, die die Aussage meines Mannes unterstützten, die besagten 80% vollkommen geschockt waren, wie man so etwas zu einer Lehrerin sagen könne. (Übrigens, von den 4 Eltern, ist ein Elternpaar übrig geblieben, die gewillt waren, etwas zu unternehmen).
Es folgten weitere Gespräche mit der Direktorin, zusammen mit der Lehrerin. Hier trugen wir unsere Eindrücke vor. Wir hörten immer nur die Sätze der Direktorin: "Frau X, stimmt das? Ich kann mir das gar nicht vorstellen?" Lehrerin: "Nein natürlich ist dies anders...."
Beim letzten Elternsprechtag, baten wir nochmals die Lehrerin, die Kinder besser auf das "lebenslange Lernen" vorzubereiten. Die verschiedenen Kompetenzen zu trainieren. Ihre Antwort war: "Meine Aufgabe ist es nicht, die Kinder auf einen 8-Stunden-Schultag der nächsten Schulform vorzubereiten!" Das reichte uns!
Als diese Lehrerin dann noch 2 ausländische Kinder als "die größten Arschlöcher der Klasse" bezeichnet hatte, gingen wir an das Schulamt. Der Schulrat war natürlich überrascht, entsetzt, erklärte aber auch, daß die Ausbildung der Lehrer nicht ausreichend sei..., und schlug als Maßnahme vor, eine Unterrichtsstunde zu besuchen.
Ich habe herzlich gelacht. Was soll ein Besuch im Unterricht zeigen, geschweige denn ändern? ich habe ihm folgendes gesagt: Für den Übertritt an die nächste Schulform u.a. die Fähigkeit gefordert, systematisch lernen zu können. Hier ist die Grundschule der Ort, an dem dieses beginnt. Hier wird die Einstellung zum Lernen und das Fundament zur allgemeinen Lern- und Leistungsbereitschaft gelegt. Versäumnisse bei Techniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen sind zum späteren Zeitpunkt kaum noch aufholbar. Üben und Wiederholen haben das Ziel das Grundwissen zu sichern sowie die Begabungen zu fördern. Dies gilt für leistungsschwache und ­leistungsstarke Schüler. Dies findet in der Klasse nicht statt!
Wir als Eltern sehen uns gezwungen die Defizite täglich auszugleichen, in dem wir Aufgaben stellen, kontrollieren, Defizite in den einzelnen Punkten zu erkennen, korrigieren. Wenn die Aufgabe der Lehrerin ausschließlich darin besteht, die Inhalte eines Lehrplans abzuarbeiten ohne sie zu erarbeiten, geht diese Form des Lehrens an der Zukunft vorbei!
Wir werden nach 1 1/2 Jahren diese Art der Wissensvermittlung nicht mehr tolerieren und sollte sich durch das Schulamt hier nichts ändern lassen, werden wir das Kultusministerium und die Presse einschalten! Bis heute hat sich nichts geändert.
Wir werden weitere Wege beschreiten. Fazit: Sicherlich müssen Eltern etwas tun! Nur sind die Möglichkeiten, diesen faulen, trägen Lehrern ans Hemd zu gehen, gleich Null.
Haben sie die "soziale Hängematte" aufgespannt, nimmt der Filz seinen Lauf.
Nach einem Gespräch mit einem Münchner Schulpsychologen letzte Woche, wurde mir dies bestätigt. Der Lehrer wird zum Schulamt zitiert. Er bekommt einen Eintrag in die Akte. Ggf., ruft dieser den Personalrat an. Vielleicht wird der Lehrer an die nächste Schule versetzt, und treibt dort seinen Unwesen weiter. Änderungen an seinem Verhalten finden so gut wie nicht statt. Und, es kostet sehr viel Zeit, Briefe, Gespräche, Nerven, Unverständnis "träger" Eltern, die verantwortlichen Stellen wachzurütteln.
Ich denke, - so lange Lehrer nicht nach ihren Fähigkeiten angestellt,- eingesetzt und auch entlassen werden können- nicht nach Leistung honoriert werden,- so lange Lehrpläne nur stur abgearbeitet werden,- so lange Beherrschung von Kernkompetenzen nicht als unabdingbar angesehenwerden und- Leistung endlich vermittelt wird, durch Einbettung von Aufgabenstellungen an lebensnahe, authentische Konzepte, die Anwendung und Reflexion von Schulwissen verlangen, ändert sich rein gar nichts!
Wir kämpfen weiter, wenn auch allein!
Herzliche Grüße
Brigitte Heckmann    


Sehr geehrte Frau Birkenbihl, wie von mir vermutet, so auch eingetreten! Habe heute einen 3-seitigen Brief des Schulrates erhalten, der nach Rücksprache mit Elternbeirat, Lehrerin, Direktorin, alle Kritikpunkte regelrecht "wegzureden".
Man sollte tatsächlich allen Müttern/Vätern empfehlen, bei "kritischen Gesprächen" mit dem Lehrkörper einen unabhängigen Zeugen mitzunehmen (vielleicht gar Ton-und Videoaufzeichnung).
=========== gute Idee. übrigens besteht die möglichkeit, sich im forum auszutauschen, über solche (und auch gute) erfahrungen! eigenes forum, stichwort:schule-eltern-schülerInnen. erstens wird dies bald zeigen, ob pos. oder neg. überwiegt, zweitens haben andere eltern vielleicht gute strategien und drittens melden sich vielleicht auch lehrerInnen mit guten Ideen zu wort. ich bin sicher, mancherorts gibt es bereits lösungen.
was meinen Sie?

Einem Lehrer "ans Hemd zu gehen", scheint unmöglich zu sein.
========== noch. nicht mehr lange. in dem maß, in dem langsam aber sicher private institutionen den staatlichen konkurrenz zu machen beginnen (vgl. usa), müssen die staatlichen sich ändern. vgl. auch die tollen videos von rainer kahl in der empfehlungs-schublade. die machen echt mut!
zwar steigen einige lehrer bei diesen neuerungen sofort vehement aus, aber viele wandeln sich und sind lernfähig. das gibt es nämlich auch. und unser forum wird bald zeigen, welche art von lehrerInnen überwiegen. bin selbst gespannt!

Mein weiteres Vorgehen: alle "Beweisstücke" gehen nun ans Kultusministerium!
========== viel glück!
vfb

Herzliche Grüße Brigitte Heckmann-     

Diskussion und Austausch für „Betroffene“ nach Pfingsten im Forum! Red

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PISA/Schule
Rektoren und Schulräte boykottieren alles: Ja, ich kann dies nur bestätigen, da ich seit 1 1/2 Jahren versuche gegen dieLehrmethoden und nicht vorhandenen padagogischen Fahigkeiten einer Lehrerinvorzugehen. Allerdings können die Eltern in der Regelschule nur wenig Einfluß auf die Erziehung der Kinder nehmen! Wenn der Lehrer nicht willens ist, passiert gar nichts, im Gegensatz zur Montessori-Schule!
Man braucht gute Nerven, viel Geduld, viel Glück und Hoffnung!

BIRKENBIHL: deshalb warte ich ja auf die arbeit in den FOREN, insbes. zum thema lehrer/schule/eltern etc. der austausch wird zeigen, wie stark neuere tendenzen bereit sind. vgl. Sie auchdie brillanten videos von r. kahl (empfehlungs-svhublade) eins sogar auf deutsch und englisch, für alle, die gleichzeitig Englisch trainieren wollen....