Stichwort: Feedback zu "Handschrift verbessern" und Vortrag "Männer/Frauen" Ein insider schrieb: Sehr geehrte Frau Birkenbihl, ich möchte mich erst einmal für Ihren Tipp zur Verbesserung meiner Handschrift bedanken! Wichtig ist tatsächlich ein langsames Einüben der neuen Schreibweise und es hat bei mir auch ganz gut funktioniert. Als ich mir vor ein paar Tagen die Mitschriften einer Kommilitonin ausgeliehen habe, ist mir aufgefallen, dass Frauen eigentlich immer schöner und ordentlicher schreiben als Männer. ========== richtig. bei frauen funktiniert die FEINMOTORIK (z.B. schönschreiben, nähen, elektr. kleinssteile auf eine leiterplatte setzen...) im schnitt (im statistischen durchschnitt) wesentlich besser, männer hingegen beherrschen weit besser die sog. hand-auge-koordination (z .b. das schießen mit pfeil und bogen, das werfen und/oder fangen/treffen bei ballspielen). Dann habe ich gestern Ihren Vortrag über Männer und Frauen gesehen und war erstaunt, dass es wohl tatsächlich einen Unterschied in diesem Punkt zwischen den Geschlechtern gibt. Sie sagen, dass Jungen die Buchstaben "ablaufen" müßten, um deren Schreibweise wirklich begreifen zu können. ======== ja, jungen lernen besser mit dem ganzen körper, auch wegen ihrer orientierungsfähigkeit (im raum), bei mädchen reicht manuelles imitieren, in die luft schreiben, be-GREIFEN (z.b. die mit sandpapier überzogenen buchstaben in montessori-kinderhäusern und -schulen). Frage 1: Ist das die Erklärung dafür, dass fast 20 Jahre später die Buchstaben von mir und anderen eher lieblos gekrakelt als geschrieben werden? Bisher habe ich nämlich nur bei Frauen ausgemalte Ausrufungszeichen gesehen! Ich befürchte, dass auch das handschriftliche Schreiben bei Männern zu den Problemfeldern "Kühlschrank" zählt, den sie erst in vier Streifen abscannen müssen, bevor sie die Butter gefunden haben.... ======== nein, nein, die meisten KALLIGRAPHEN WELTWEIT sind männer. auch PIANISTEN sind eher MÄNNER, also man kann das feinmotorische durchaus lernen, wenn man es als eine KUNST betrachtet, die geübt werden muß. und jungen ab pupertät tun sich leichter mit solchen dingen als vorher... Wenn Sie erlauben, hätte ich noch eine Frage zu Ihrem Vortrag. Sie erläutern zu Beginn wovon die Entscheidung über das Geschlecht eines Menschen abhängt und merken an, dass beispielsweise eine Frau nicht immer im Ganzen eine Frau sein muß. =========== auch männer sind nicht 100%-ig männer,das gilt für beide geschlechter, abhängig davon, wieviel männliche hormone im uterus vorhanden waren, als bestimmte entwicklungen abliefen (einfluß auf gehirn-architektur). Frage 2: Sind alle Aussagen, die Sie in dem Vortrag zu den Unterschieden zwischen den Geschlechtern machen (neigen zu Grüppchen, hören Tierstimmen besser usw.), nur eine Frage der männlichen oder weiblichen Ausprägung des Gehirns in dieser speziellen Disziplin? Könnte also die Kühlschrankproblematik auch bei Frauen auftreten, wenn ihr Gehirn in diesem Punkt eher männlich geprägt ist? ======== genau so ist ist. nur daß sehr wenige frauen die "männliche" sehweise im gehirn besitzen (sie können architektinnen oder pilotinnen werden), während dies bei männern weit häufiger auftritt, so häufig, daß wir es umgangssprachlich als "typisch männlich" bezeichnen können. Mir ist noch etwas an Ihrem Vortragstil aufgefallen: Sie und Otto Schily betonen häufig die letzte Silbe eines Wortes und heben die Stimme dabei an. Das ist mir nur deshalb aufgefallen, weil ich im "kleinen Hey" gelesen habe (Tipp aus Ihrem Rhetorik Buch), dass das eine typische Sprechweise von Diktatoren sei... ;-) =========== es ist die sprechweise von leuten, die sprechend denken. im gegensatz zu referenten, die alles vorher auswendig lernen. beim denken geht die stimme am satzende gerne hoch, wenn man zwar im kopf noch weiterdenkt, aber gleichzeitig aussortiert, was man hierüber tatsächlich sagen will. vielleicht geschieht das bei diktatoren aus machtpolitischen erwägungen heraus, bei mir jedoch eher aus der erwägung:" wieviel zeit habe ich noch, wie wichtig ist dies in diesem zeitrahmen HEUTE?" Abschließend hoffe ich, dass Sie in der Zukunft noch weitere so interessante Themen aufgreifen werden und weiterhin für die Wandzeitung zur Verfügung stehen, obwohl Sie diesen Service ja kostenlos anbieten. Ich erwähne das deshalb, weil Sie in den letzten Wandzeitungsbeiträgen einen eher verärgerten Eindruck auf mich gemacht haben. ========== ja, manchmal ist es nervend,, wenn zu viele anfragen kommen, denen man anmerkt: da hat jemand unsere seite entdeckt, auch die wandzeitung, und fragt frisch darauf los, ohne die beiträge gelesen zu haben, in denen genau die fragen bereits beantwortet wurden. ehrlich gesagt, nervt mich das schon. eine WANDZEITUNG ist ja in erster Linie eine ZEITUNG zum lesen. die tatsache, daß man auch fragen kann, sollte leuten wie Ihnen vorbehalten sein, die "echte" fragen stellen. über solche freue ich mich und ich beantworte sie auch gerne! leute wie Sie, die ein anliegen haben, das sind "meine insider".ok? vfb Grüße,Tobias Dyrks |