Stichwort: Jeden Tag weniger ärgern 18.1.03

An: Vera Birkenbihl ======== bitte eine kleinigkeit, mir aber wichtig: würden Sie bitte registrieren, wie ich wirklich heiße, das wäre lieb. es ist nur ein buchstabe aber er ist mir wichtig. wie bei john F. kennedy heiße auch ich vera f. birkenbihl. bei ihm steht das "f" für fitzgerald, bei mir für felecitas, ich heiße nämlich vera felicitas, aber da der nachname so lang ist, muß ich felicitas abkürzen. danke

Sehr geehrte Frau Birkenbihl, Ich lese seit langem immer wieder etwas von Ihnen ======= das freut einen autor immer

und kürzlich ist mir Ihr Antiärgerbuch in die Hände gekommen... Vielen Dank. ========= da steckt viel drin, gell?

Ich habe in Paraguay mit Ihrem Gefühlsrad (das ich etwas an die dortigen Emotionen adaptierte) gearbeitet
====== bitte beachten Sie vom copyright her: die urspünglichen amerik. erfinder vor vielen jahren sagten damals: jeder darf es verwenden (auch modifizieren) auch drucken (z.b. für seminare oder in firmen etc.) nur darf man damit kein geld verdienen. deshalb liegt es dem buch ja KOSTENLOS bei. wenn Sie es also verteilen wollen, gerne, solange es kostenlos abläuft. ich fand das ein prima angebot...
es tut gut, wenn der autor das gefühl hat, verstanden worden zu sein. Ihre interpretation und kurzform gefällt mir sehr gut. danke schön.mit dem besten wünschen für das neue jahr verbleibe ich Ihre vfb

und Ihr altes Ding über das Selbstwertgefühlt (im frühen Kommunikationsbuch) gehört zu den Schematas,die ich immer wieder brauche.
====== wissen Sie eigentich, daß ich 15 jahre später die fortsetzung von kap. 1 des komm. buches im taschenbuch "erfolgstraining" schrieb? da geht es um sein-tun-haben! bei den transaktions-analysten gibt es nur tun oder sein, bei fromm nur sein oder haben, aber ich habe sie alle drei integriert... viele trainier benutzen die beiden kapitel aus den zwei büchern in seminar....

Ich schicke Ihnen als Dank den Weihnachtsbrief, den ich mit Elementen Ihres Buches verbrochen habe als Dank...
Dr. Paul Vautier
======= der ist prima. habe wegen der glaubensfrage noch eine kleine zwischenbermerkung gemacht, s.u. aber insgesamt ein prima brief! so gut, daß unsere redakteurin sofort gefragt hat, ob wie den in die wandzeitung setzen dürften und als KOMMENTAR ZUM BUCH in die produktschublade legen dürfen. dabei würden wir allerdings meinen namen korrigieren wollen (das "f" einsetzen). wäre das ok? der brief ist so schön, er wäre doch prima, wenn mehr leute ihn lesen dürften?

P. Paul Vautier Dezember 2002 Berg Sion 6048 Horw
Meine Lieben, schon wieder ist ein Jahr vorbei und ich versuche Euch wie jedes Jahr in der Adventszeit einen kleinen Gruss zu schreiben. 2002 war für mich wieder ein volles, dichtes Jahr.
Weit gereist bin ich diesmal und habe eine neue Sprache als aktive (also nicht nur hören und lesen) in mein Repertoire aufgenommen: Englisch.
Januar war ich in Indien, im September 2 Wochen in Nigeria. Französisch habe ich mich wieder in den sechs Wochen Burundi (Juni/Juli) geübt. Deutsch und Spanisch waren in der Studienzeit zweier internationaler Kurse gefragt, die ich in Schönstatt begleitete. Also: die Globalisierung ist voll ausgebrochen.
Als ich mich für diesen Brief hinsetzen wollte, um Euch etwas Substantielles zuschreiben, habe ich lange gezögert. Vieles habe ich erlebt, vielem bin ich begegnet... Plötzlich kam mir ein Buch in den Sinn, das ich per Zufall gefunden habe, und das ich schon gerne weiter empfohlen habe. Im Kurs mit den jungen europäischen Patres wurde es von einigen fast verschlungen. Ein für viele immer aktuelles Thema: Sich jeden Tag wenig ärgern! Wissen Sie, wie wir das schaffen können? Das Buch gibt 59 praktische Tips — die wirklich praktisch sind. Von der Autorin, Vera F. Birkenbihl, lese ich bereits mehr als 20 Jahr immer wieder mal ein Buch. Und mit bestimmten Tips von ihr arbeite ich ständig. Ich möchte Euch davon schreiben, weil ich die Erfahrung mache, dass wir vieles von dem, was uns Gott schenkt, durch kleinen Ärger zudecken. Vera F. Birkenbihl sagt zwar, dass sie schon relativ früh den Glauben verloren hat
======= nein, nicht ganz. ich habe den glauben an das offizielle dogma der kirche verloren, das ist etwas anderes. im internet gib es ein e-book von mir (active-books.de) da können Sie erfahren, wie ich zu der frage stehe!

aber sie integriert doch Wichtiges in ihr Buch. Vielleicht kann ich Euch ein kleines Geschenk machen, indem ich euch drei von diesen Tips weitergebe. Da schreibt unsere Autorin: Es gibt Gefühle, die keinen Ärger zulassen und ihn vertreiben. Und zu denen gehört - die Dankbarkeit. Dank entspannt und heilt die Seele. Physiologisch stärkt er sogar das Immunsystem. Wichtig ist aber, dass wir die Dankbarkeit auch spüren und wirken lassen. Halten sie das Gefühl der Dankbarkeit eine Minute lang, machen sie sich eine Dankesliste -natürlich in bezug auf Dinge, für die sie wirklich Dank empfinden. Nur echter Dank heilt! Drücken Sie ihren Dank andern gegenüber aus! Eine der stärksten Dankerfahrungen ist, wenn Sie jemandem in einem Brief oder direkt persönlich danken! Wann ärgern wir uns? Immer dann, wenn etwas nicht unsern Erwartungen entspricht. Je grösser Erwartungen sind, die wir an die Welt und an die andern (beiden Frommen: an Gott) richten, desto mehr werden wir enttäuscht. Denn die Welt ist nicht das Schlaraffenland, die andern haben ebenso wie wir das Recht, dumm und begrenzt zu sein, und wenn wir dem Lieben Gott vorschreiben wollen, was er für uns zu wollen hat... dann kehren wir wahrscheinlich die Weltordnung auf den Kopf.
Mit andern Worten: zu oft sind wir in der Perfektionismus-Falle. Hilfreich ist, sich klarzumachen, wie hoch wir unsere Erwartungen schrauben. Frau Birkenbihl hat den Ausdruck “Wirklichkeits-Index” geprägt. Der Index, z.B. 80%, sagt, dass ich erwarte,dass die Pommes frites, die ich jetzt im MacDonald kaufe, nur 80% so gut sind wie die “idealen Pommes” frites. Wenn Sie dann 82% erreichen, bin ich froh — wenn ich hingegen den Perfektionisten spiele und überall100% erwarte, werde ich mich jeden Tag über tausend Dinge ärgern, nicht nur über die Pommes frites. An eine Stierkampfzeichnung von Picasso kann ich eineErwartung von 98% herantragen, an die Zeichnung meines 3jährigenNachbarkindes nur 15% Wirklichkeitsnähe — aber es ist wirklich eine wunderbare Kinderzeichnung! Sie merken: für unsern Ärger sind wir meist selbst verantwortlich...
Das Dritte, was ich aus dem Buch erwähnen wollte, war die Hierarchie der heilenden Gefühle. Position 2 haben wir schon kennengelernt: Dank. Position 3 ist— das Lachen. Was ist Position 1? Was denken Sie? Vergeben, und Verzeihung erlangen! Das ist der Schlager. Deswegen ist wohl das “Vater­Unser” ein so beruhigendes Gebet: Dankbar denken wir an Gott, der uns erschaffen hat, stellen unsern Wirklichkeits-Index auf “normal” (Dein Wille geschehe!) und dann bitten wir um Vergebung und vergeben selbst. Es ist nun nicht schwer, diese drei Punkte einzusehen. Wir müssen sie “nur” anwenden.Ich wünsche Ihnen gute Festtage und etwas Pause, damit wir wieder zu Wichtigem zurückfinden und das Geschenk des Lebens nicht mit Ärger und negativen Gedanken zudecken. Dazu möge uns Jener helfen, dessen Geburtsfest wir feiern, der uns Versöhnung brachte, uns lehrte, Dank zu sagen und die Wirklichkeit so zu nehmen, wie sie im Plan stand.
Was die Pläne von oben mit mir genau sind, kann ich Ihnen nicht prophezeien. Geplant ist aber, dass ich noch mehr für die Ausbildung unserer jungen Leute tätig sein werde, in Indien, Afrika und Südamerika. Die Schweizer wollen 30% meiner Zeit für sich reservieren — im übrigen werde ich wohl eher fliegend sein.
Meine Arbeit beschert mir viele Papiere, und in meinem Zimmer laufen meist zwei Computer. Das schönste meiner Arbeit aber sind die Begegnung mit den Menschen; die Papiere sind nur Spuren der Begegnung und der gemeinsamen Arbeit und Zeugen von Unbeschreibbarem.
Ich wünsche auch Euch ein gutes Neues Jahr. Möge in unserm Leben viel Schönes und Gutes Wirklichkeit werden und unsere Herzen mit Zufriedenheit erfüllen. In einer Welt der Zerrissenheit wollen wir uns für Einheit einsetzen, in der Spannung von Elend und sinnlosem Reichtum für innere Werte, in der Überflutung von Worten und Information wollen wir die Fruchtbarkeit der Stille suchen.
Mit lieben Grüssen Euer Paul