Stichwort: A N R U F - B E A N T W O R T E R - SÜNDEN

Liebe Frau Birkenbihl, ich möchte Sie gerne um Rat bitten .... (Details privater Natur, aber einen Aspekt möchte ich, stellvertretend für viele, hier aufgreifen):

Liebe/r Unbekannt/e: Sie baten um Rückruf und ich habe es auch versucht. Leider befindet sich auf Ihrem Anrufbeantworter eine ganz komische Aufzeichnung, mit Kindergeschrei. Man denkt wirklich, man sei falsch verbunden, erst beim 2. Mal (alles identisch, vor allem das schreiende Kind an derselben Stelle) wird man stutzig. Falls ich mich da nicht verwählt hatte: Mir persönlich hat dies nicht gefallen und für eine Person, die ein eigenes Business führt (wie Sie, das geht aus Ihrer Frage ja hervor), die von KUNDEN angerufen werden kann, wäre es zu überlegen, ob so etwas sinnvoll ist.
Allerdings stehen Sie da nicht allein. Was ich auf Anrufbeantwortern regelmäßig höre, ist teilweise unglaublich; hier eine Checkliste der (aus meiner Sicht) acht schlimmsten Verfehlungen. Vielleicht wollen Sie sich öfter mal selber anrufen und sich anhören, was sie anderen Leuten so bieten?
1. Sie hinterlassen die Bitte um Rückruf, wiewohl Sie genau wissen, daß Sie fast nie in der Nähe des Telefons sind.
2. Dasselbe, wiewohl Ihr Telefon laufend besetzt ist. (Ich erlebe das ständig. Wiewohl ich meinen Kunden gern die Zeit schenke, die eine Antwort benötigt, gebe ich jedem genau 15 Versuche. Komme ich dann nicht durch, werfe ich die Anfrage in den Papierkorb. Das sind mindestens 1/3 aller Anfragen, manchmal sogar mehr. Früher habe ich oft wochenlang versucht, jemanden zu erreichen, um ihm den Gefallen zu tun und ihm eine Auskunft zu geben, um die er mich gebeten hatte. Unglaublich, gell?
3. Die Ansage ist so leise, daß man die Worte de facto nicht hören kann.
4. Alle A nrufer werden geduzt (ich bin z.B. Jahrgang 1946 und finde es nicht ok, wenn mich eine mir unbekannte Person duzt, die mein Kind oder sogar Enkelkind sein könnte. Sorry.)
5. Neckische Botschaften, die auf 10% der Anrufer witzig wirken mögen, die aber insbesondere für berufliche Kontakte hinderlich sind.
6. Ansagen mit der eigenen Telefon-Nummer (Sie haben zwar den falschen Zeitpunkt, aber die richtige Nummer gewählt, nämlich 75 67 89 23 34 56). Hier werden nach der Wartezeit (oft 5 - 6 mal klingeln) weitere 15 Sekunden des Anrufers vergeudet. Zählen Sie doch einmal langsam EIN-Eintausend, ZWEI-Eintausend, DREI-Eintausend BIS 15-Eintausend und beobachten Sie Ihre Neigung, diese langweilige Übung abzubrechen. So fühlt sich ein Anrufer, dem man lang und breit erklärt, welche Nummer er davor gewählt hat (wenn er das nicht wüßte, hätte er sie ja nicht wählen können, oder?).
7. Andere Redundanzen (z.B. Leider haben Sie nur unsere Wundermaschine erreicht, sagen Sie ihr doch bitte alles, was Sie auf dem Herzen haben, und sie wird es uns später exakt weitererzählen....).
8. Wenn man sich entschließt, zu sprechen, wird man nach 20 oder 30 Sekunden abgeschnitten - ohne Vorwarnung. Merke: Je länger das Läuten vor Start des Beantworters und je länger die Botschaft, ehe man endlich sprechen darf, so kürzer die Zeit um seine Durchsage anbringen zu können.