Stichwort: Nachdenk-Geschichte für Gerüchte-Verbreiter


Eine insiderin schrieb: Liebe Frau Birkenbihl! Nach unserem kurzen Gespräch in Innsbruck über das Gerüchte verbreiten (in Ihrem Fall eher Worte im Mund umdrehen von diversen Medien) ist mir auf der Heimfahrt nach Wien eine Geschichte eingefallen, die ich Ihnen unbedingt zukommen lassen möchte. Ich habe sie auf einer Internetseite gelesen. (Adresse auf Anfrage, da ich nicht weiß, ob Sie dafür Werbung machen wollen). Falls es Ihnen doch noch einmal passiert,dass ein Reporter Sie nicht richtig zitiert, können Sie ihm diese Geschichte ja zusenden.
Hier die Geschichte:
Die üble Nachrede
Ein Nachbar hatte über Künzelmann schlecht geredet und die Gerüchte waren bis zu Künzelmann gekommen. Künzelmann stellte den Nachbarn zur Rede.
"Ich werde es bestimmt nicht wieder tun", versprach der Nachbar. "Ich nehme alles zurück, was ich über Sie erzählt habe".
Künzelmann sah den anderen ernst an. "Ich habe keinen Grund, Ihnen nicht zu verzeihen" erwiderte er. "Jedoch verlangt jede böse Tat ihre Sühne".
"Ich bin gerne zu allem bereit". sagte der Nachbar.
Künzelmann ging in sein Schlafzimmer und kam mit einem großen Kopfkissen zurück.
"Tragen Sie dieses Kopfkissen in Ihr Haus, das hundert Schritte von meinem entfernt steht." sagte er.
"Dann schneiden Sie ein Loch in das Kissen und kommen wieder zurück, indem Sie unterwegs immer eine Feder nach rechts, eine Feder nach links werfen. Dies ist der Sühne erster Teil."
Der Nachbar tat wie ihm geheißen. Als er wieder vor Künzelmann stand und ihm die leere Kissenhülle überreichte, fragte er:"Und der zweite Teil meiner Buße?"
"Gehen Sie wieder den Weg zu Ihrem Haus zurück und sammeln Sie alle Federn wieder ein."
Der Nachbar stammelte verwirrt:" Ich kann doch unmöglich all die Federn wieder einsammeln! Ich streute sie wahllos aus, warf eine hierhin und eine dorthin. Inzwischen hat der Wind sie in alle Himmelsrichtungen getragen. Wie könnte ich sie alle wieder einfangen?"
Künzelmann nickte ernst: "Das wollte ich hören! Genauso ist es mit der Nachrede und den Verleumdungen. Einmal ausgestreut, laufen sie durch alle Winde, wir wissen nicht wohin. Wie kann man sie also einfach wieder zurücknehmen?"
Aus dem Fastenkalender
Ich hoffe, Sie sind mit Ihrer "transportablen Höhle" auch gut nach Hause gekommen und wünsche Ihnen weiterhin "frohes Schaffen"!
Liebe Grüße aus Wien
Franziska Werner