Stichwort: Denkblockade und chinesische Philosophie

Ein insider schrieb:
Liebe Frau Birkenbihl, momentan erlebe ich mit meinem Sohn (6) ein Phänomen wieder, welches ich selbst aus meiner Kindheit kenne. Mein Sohn besucht die Musikschule und lernt dort das Xylophon (wird das überhaupt so geschrieben??) spielen
.=========== ja: Xylophon

Meine Frau und ich geben uns Mühe das Training des Jungen zuhause möglichstgehirn-gerecht zu gestalten, was auch gut Früchte trägt.
Oftmals muss er ein Lied nur zwei- oder dreimal vorgespielt/gesungen bekommen, dann kann er es selber. Tja, nur nicht beim "Alten Bären".
Eigentlich ist es ein Lied wie jedes andere auch, nichts besonderes, aber das Üben endet meistens im Weinen.
Er scheint eine regelrechte Phobie gegen dieses Lied aufgebaut zu haben und hat jetzt eine Blockade. Wir haben das Gefühl, er KANN das Lied einfach nicht spielen. Er ist regelrecht verkrampft und absolut unsicher bei jedem Ton.
Haben Sie eine Ahnung woher das kommt, bzw. wie man so etwas wieder "wegbekommt".
Ich bin mir sicher, dass er das Lied EIGENTLICH spielen kann, weil er andere Lieder gleichen Schwierigkeitsgrad durchaus spielen kann.
Vielen Dank!
========== darf ich ganz offen sein? dann muß ich ketzerisch zurückfragen: warum ihn denn damit QUÄLEN? warum den spaß aus der musik entfernen. warum muß das ganze zum zwang werden? ein6-jähriges kind!!! lassen Sie ihn doch die stücke spielen(spielen - nicht arbeiten!!), die ihm spaß machen.
es ist doch völlig egal, warum ihm ein lied (das ich z.b. gar nicht kenne) schwer fällt, so schwer, daß ständiges zwingen die abwehr erst so richtig ausgeformt hat. was sich vielleicht bald aufgelöst hätte (wenn man das lied öfter in hintergrund gespielt hätte, so daß er vertraut werden kann), wurde jetzt zum problem gemacht von der umwelt. und nun fragt man, welches problen hat das arme kind. das muß ich fragen: welches problem hat die arme umwelt???

Dann habe ich Sie ja neulich wegen dem "Tao te King" und dem "I Ging" mal gefragt und gesagt ich solle doch etwas spezieller werden. Das versuche ich hiermit, allerdings konnte ich aus Ihrer kurzen Meldung schon eine Frage als beantwortet betrachten, nämlich die, ob sie sich schon mal damit befasst haben. Das haben Sie offensichtlich.
Nun denn...
Halten Sie es für sinnvoll, wichtige Entscheidungen mit Hilfe des "I Ging" zu lösen, bzw. zu überdenken. Halten Sie es möglich, dass man unbewusst den Wurf der Münzen beim Münzorakel beeinflussen kann (Thema Zufall)?
Denken Sie, dass man automatisch nur die Antwort des Orakels mit seinem Thema in Verbindung brigt und eine Antwort hinein interpretiert?
=========== ich denke folgendes: wenn Sie eine spezifische konkrete frage lösen wollen, helfen Ihnen alle bisoziationen (=ideen, die normalerweise nicht entstanden wären, vgl. das große analograffiti-buch).
diese können durch alles mögliche ausgelöst werden, sogar durch einfache "popelige" ABC-listen zu"falschen" themen (z.b. eine liste mit star trek charakteren), wie ebenfalls im großen analograffiti-buch beschrieben.
ebenso kann eine wahrsage-technik die rolle übernehmen und mit der absichtlich nebulös verfaßten voraussage Ihr denken wieder in gang bringen. denn: sie fragen ja nur zu themen, bei denen Sie gedanklich feststecken, sonst hätten Sie ja keinerlei system "befragen" wollen.
die spezielle problemlöse-strategie wird mit 17 fallbeispielen in meinem neuen buch "ABC-Kreativ" vorgeführt, wenn SIe konkrete beispiele mit durchdenken wollen.also, es KANN I GING sein, aber auch handlesen, tarot oder meine neue kreativ-technik mit den ABC-Listen.
alles klar?

So, dass würde mich sehr interessieren. Bis demnächst, ihr treuer Leser ;-)
======== grüßen Sie ihren sohn. vorschlag: nehmen Sie ihn in den arm und versprechen Sie ihm: ab heute kein zwang mehr.
er DARF alle musikstücke spielen, singen etc., die er spielen, singen etc. WILL, aber er muß nie mehr....
lassen Sie ihn doch zumindest daheim in freiheit entwickeln, wozu er sich hingezogen fühlt, der zwang kommt mit der schule von alleine.
falls dieses lied für die schule gespielt werden sollte, machen Sie ihm klar: an einem stück kann sein seelenheil nicht hängen. auch diese aufgabe geht vorüber und es kommen andere. man darf ruhig mal eine runde aussitzen und stattdessen etwas üben, was einem mehr spaß macht, und was das Xylophon ebenfalls stärkt....
ok?

André Schörnig