Stichwort: ..man, wir, uns Formulierungen 26.2.03

Liebe Vera F. Birkenbihl! Danke für Ihre Antwort auf meine Frage (Manager usw.) Ich weiß, dass Sie viele Anfragen per Internet erhalten und bewundere, dass Sie so engagiert antworten. Auch wenn es in Zukunft etwas kosten sollte, werden bestimmt viele Menschen diese Möglichkeit nutzen. Hoffentlich kann man Ihre Antworten und Kommentare trotzdem (kostenlos?) online lesen. Sonst wäre ja die viele Zeit, die Sie investiert haben (fast) umsonst gewesen, oder?! ;-)
======== kostenpflichtig werden nur die, die hartnäckig VERÖFFENTLICHEN NEIN anklicken, wir müssen so oft nachträglich fragen, ob wir es in die wandzeitung setzen dürfen - das muß aufhören.
wenn jemand seine frage und meine antwort für sich behalten will, muß man dann halt bezahlen. die offenen sollen vorläufig noch kostenlos bleiben, aber wenn die zahl weiter so anschwillt und wenn die zahl derer, die nicht lesen und einfach darauflosfragen so hoch bleibt, muß sich das ändern.
am anfang waren es 3 std. pro woche, derzeit sind es zwischen 7 und 16 std. jede woche und 2/3 sind administrativ, weil leute fragen stellen, die schon beantwortet wurden oder denken, eine frage könnte das lesen eines buches verhindern, oder weil sie die antwort für sich behalten wollen etc.
das kostet so viel zeit und nerven zur zeit... schade. aber die echten fragen, auf die freue ich mich, deshalb mache ich das ganze ja!

In einigen Monaten werde ich beginnen, Kurse für Autogenes Training anzubieten. Ich habe bisher noch nie selber Kurse gehalten, habe aber eine Ausbildung zum AT-Kursleiter gemacht.
Bei meiner Vorbereitung (unter anderem nach ihrem Buch und Kasettenkurs "Rethorik" bzw. "Rethorik-Training") ist mir aufgefallen, dass ich oft Sätze mit "man" oder "wir" formuliere z.B. "den größten Fortschritt macht man, wenn man dreimal am Tag übt". Soll man solche Formulierungen vermeiden? Wie kann man sie vermeiden? Warum macht man solche Formulierungen? (schon wieder 3x hintereinander!)
======= tja, zwei dinge fallen mir hier ein:
1. wie schon jean paul sartre feststellte: "indem wir die welt wählen (die man-formulierung), wählen wir immer uns selbst." ich bin dazu übergegangen, die konsequenz zu ziehen, und häufiger mit WIR zu arbeiten. desweiteren haben neue forschungsarbeiten gezeigt, daß formulierungen mit VIELLEICHT oder im konjuktiv mehr bringen als "harte" aussagen, schon milton erickson wußte das, aber inzwischen haben große studien gezeigt, daß das sogar für "trockenen faktischen lernstoff" gilt (vgl. mein "das innere archiv, modul über forschungsergebnisse und lehrer-modul). ich könnte mir vorstellen, daß man das auch bei AT verwenden möchte, zumindest in den ersten momenten, in denen die übenden vom alltagsdenken in den AT-zustand überwechseln sollen. hier also könnten einige "wir möchten jetzt vielleicht einige tief atemzüge machen" oder ähnlich den einsteige dramatisch erleichtern ...
2. Sie könnten einen MAN-DETEKTOR entwickeln, indem Sie freunde bitten, Sie aufmerksam zu machen, wenn Sie "man" sagen. gleichzeititg trainieren Sie sich, "man" bei anderen bewußt zu registrieren (talk-shows am nachmittag sind eine großartige quelle für solche STUDIEN). wenn das bewußtsein entwickelt ist, merken Sie selbst, in welchen situationen Sie selbst besonders man-anfällig sind und können dann entscheiden, ob eine wir-formulierung besser wäre oder eine persönliche, weil Sie vielleicht Ihre persönliche meinung mit man-formulierung zur absolutheit hochstilisieren wollten...?
(sie doch nicht... hmmmmm, im zweifelsfall möchten Sie vielleicht mal mein video-seminar "viren des geistes" sehen. je mehr Ihrer man-formulierung Ihre meinung kodifizieren sollen, desto hilfreicher wäre es.)

Ich würde mich auf eine Antwort sehr freuen!
====== s. oben :-)

Alles Gute
NW