Stichwort: KaWa.s als Tagebuch 4.3.03

Liebe Frau Birkenbihl, Ihre Idee, mit einem nicht zum Thema passenden Wort über ein Problem mittels eines KaWas nachzudenken, hat mich gedanklich weiter beschäftigt. Gleichzeitig stoße ich immer wieder auf das Problem, dass ich gerne öfters meine Gedanken zum Tag festhalten will, aber noch nie ein besondererTagebuch-Fan war.
Durch die beiden nun parallel laufenden Gedanken kam mir folgende Idee: Wie wäre es, wenn man, statt abends "einfach„ die Gedanken des Tages zu formulieren, ein „Tages-KaWa„ mit dem Wochentag-Namen macht?
======= Kawa als journal-eintrag=brillant. es müssen aber beileibe nicht die wochentage sein. an manchen tagen ist das sicher gut, aber an manchen tagen wird sich ein THEMA etabliert haben, zu dem Sie ein schüsselwort wählen können...

Danach kann man dann mit den Begriffen noch ein paar Sätze formulieren.
======== bzw. nur "fußnoten" zu den begriffen, bei denen es etwas zu notieren gibt. so wird es mehr eine einladung zum notieren, weniger zwang...

Den Wochentag deshalb, weil man sonst erst mal ein Schlüsselbegriff des Tages finden müsste, was nicht immer so einfach ist und somit ein Argument dafür sein könnte, heute sei nichts passiert und man probiert es morgen.
======= drum meinte ich oben: wenn die entscheidung immer lautet: HEUTE begriff oder wochentag? dann ist die entscheidung schnell gefällt, sie halten sich aber die möglichkeit nach einem begriff offen! was mir gerade einfällt: angenommen Sie machen ein wissens-ABC zu möglichen schüsselbegriffen (von A wie ACHTSAM SEIN über L = lernen bis zu Z = ??) und wählen dann an jedem abend EINEN JENER BEGRIFFE bzw., wenn heute keiner paßt, den wochentag? dann könnten Sie gleich einige wichtige themen Ihres lebens in die liste packen. und weil Sie diese liste jeden abend mit den augen rauf und runtersausen, nehmen sie diese selbstgewählten schwerpunkte immer wieder zur kenntnis... könnte ein hilfreicher neben-effekt sein...

Aber genau da lag mein Problem, dass ich zwar Papier und Stift neben meinem Bett hatte, aber trotzdem immer zu müde war, um einen kurzen Tagebuch-Eintrag zu formulieren.
Ich habe es inzwischen ausprobiert, und bin begeistert!
====== kein wunder, im großen analograffiti-buch gibt es einige beispiele für die befreiende art des KaWa-denkens!

Wenn man mittels des Wochentag-KaWas die "Stichworte„ des Tages gefunden hat, was sehr schnell geht, hat man ja bereits den Stift und das Papier in der Hand und in weiteren wenigen (!) Minuten hat man aus den Stichworten einige Gedanken formuliert. Und manchmal habe ich auch Lust und mache noch ein weiteres kleines KaWa zu einem der Gedanken.
======= sehr schön. sehen Sie. und es tut gar nicht weh... ha ha. aber im ernst: großartig. ich freue mich mit Ihnen!

Weitere Varianten könnten sein: Mittels des Wochentag-KaWas einen Tages-Schlüsselbegriff finden und damit ein weiteres KaWa machen
======== ja, so geht es auch...

Das Wochentag-KaWa hinsichtlich eines Aspektes zu machen, das man über längere Zeit beobachten will (z.B. Ärgersituationen, Was hat mir heute besonders viel Spaß gemacht?) - dies wäre eine Variante des KaWa-Couvert
======== ja. jetzt fäflt mir wieder etwas ein. Ich empfahl einer leserin meines beratungs-briefes in der hotline vor ca. 2 jahren, pro tag einen schwerpunkt zu wählen, weil sie damals darüber klagte, daß sie 5 wichtige themen hätte und ständig mit sich im streit läge, wann welches thema dran sein dürfte. mit der festlegung auf die wochentage schlug ich ihr vor, daß sie 10 minuten, bzw. einen werbeblock beim fernsehen (sie sieht mit ihrem mann viel fern) für das HEUTIGE thema verwendet, unabhängig davon, was sonst passiert. 10 min. pro woche (mo - fr) über 53 wochen, minus urlaub etc. ergibt mindestens 45 mal 10 minuten zu diesem thema, das ergibt ________ stunden...? wahnsinn, gell? und das mal 5 (für 5 themen). inzwischen sind 2 jahre vergangen, sie war neulich in der hotline und bedankte sich, diese strategie hätte ihr gesamtes leben verändert. so ähnlich kann man tages-kawas auch auf ein thema pro montag, dienstag etc. legen, falls man einen ständigen weiterbildungsplan verfolgt, denn schon EIN KAWA pro thema einmal pro woche ergäbe ja dann auch mindestens 45 kawas zu diesem thema, pro jahr, also 450 in 10 jahren...

Das schöne daran finde ich, dass es den Einstieg in tägliche Tagebuch-Einträge unheimlich erleichtert. Und der Anfang ist immer das schwierige!
===== richtig. aller anfang ist zwar schwer, aber NUR der anfang! danke für einen schönen beitrag, der in mir gleich so viele assoziationen "losgetreten" hat. hoffe, daß einige unserer insider freude daran haben werden.
vfb :-)

Viele Grüße
Denise Ebenhöch